Das ist neu an den Porsche 911 GT3 der 992.2-Baureihe

Wenn es nicht kaputt ist, dann reparieren Sie es auch nicht. Das scheint Porsches Mantra für den 911 GT3 und den GT3 Touring der Baureihe 992.2 zu sein, die heute erstmals zusammen i n Hockenheim und in Anwesenheit von Walter Röhrl und Jörg Bergmeister enthüllt wurden. Während es auf den ersten Blick ein Spiel zu sein scheint, bei dem man als Beobachter die Unterschiede erkennen muss, ist die auffälligste optische Veränderung an der Frontpartie zu finden. Dank der Entscheidung, beim 992.2 die Blinker-LED in die Scheinwerfer zu integrieren, konnte Porsche den Bug des GT3 neu gestalten und den Frontdiffusor so konturieren, dass der Abtrieb erhöht und der Luftstrom optimiert wird.

Auch das Heck wurde ähnlich neu modelliert, mit einem neuen Diffusor, neuen Lufteinlässen und einer neuen Motorhaube, während die seitlichen Endplatten des GT3-Heckflügels eckiger ausfallen. Das Touring-Modell erhält als Erkennungszeichen ein neues und spezielles Emblem auf dem Kühlergitter des Motordeckels, während der ab einer bestimmten Geschwindigkeit ausfahrende Heckspoiler um einen Gurney-Flap bereichert wird. Eine weitere Neuheit beim Touring-Modell ist die Option, Rücksitze zu ordern. Was diese Version endgültig zum wohl ultimativen 911 für den Alltag macht.

Unter der vertrauten Hülle beider GT3 verbergen sich auch eine Reihe von Verbesserungen. Darunter aerodynamisch geformte Längslenker mit Tropfenprofil an der Doppelquerlenker-Vorderachse und ein neu abgestimmtes Fahrwerks-Set-up, bei dem Erkenntnisse aus dem ballistischen GT3 RS einflossen. Die vielleicht größte mechanische Veränderung betrifft sowohl das 6-Gang-Schalt- als auch das 7-Gang-PDK-Getriebe. Eine jeweils acht Prozent kürzere Übersetzung dürfte den Fahrspaß auf Nebenstraßen nochmals steigern.

Darüber hinaus hat Porsche bei beiden 992.2 GT3 die Umstellung auf digitale Instrumentenanzeigen beibehalten (zumindest lässt sich der Drehzahlmesser so drehen, dass das Drehzahllimit von 9.000 U/min ganz im Motorsportstil bei 12 Uhr liegt). Die GT3-Modelle verfügen weiterhin über einen links vom Lenkrad angebrachten Drehschalter zum Einschalten der Zündung, während der Carrera per Knopf gestartet wird.

Dann gibt es noch die optionalen Pakete, welche Sammler auch in zehn Jahren noch in Ekstase versetzen dürften. Das „Leichtbau"-Paket kehrt für das Touring-Modell zurück. Es umfasst ein Dach in Wagenfarbe sowie Stabilisatoren und weitere Hinterachs-Komponenten aus CFRP (kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff) plus besonders leichte Türverkleidungen und geschmiedete Magnesium-Felgen. Als Sahnehäubchen gibt es den kurzen Schaltknüppel aus dem 911 S/T und eine spezielle Plakette, die Sie daran erinnert, wie leicht Ihr 911 ist. 

Wer seinen GT3 Touring lieber mit Heckflügel hat, kommt auch nicht zu kurz: Denn erstmals bietet Porsche das Weissach-Paket an. Zu dessen Highlights zählen viele Komponenten aus CFRP, ein blendfreies „Race-Tex"-Armaturenbrett und ein optionaler CFRP-Überrollkäfig.

Wenn man bedenkt, wie unglaublich gut schon der 992.1 GT3 war, fallen die Änderungen verständlicherweise nicht revolutionär aus. Dennoch können wir es kaum erwarten zu erleben, um wie viel besser die 992.2-Version geworden ist. Wir ordern einen GT3 Touring mit Handschaltgetriebe und Leichtbau-Paket, vielen Dank!