Touring Superleggera hat den vergessenen „Dodge" Maserati 3500 GT zu altem Glanz restauriert

https://www.classicdriver.com/sites/default/files/styles/article_full/public/article_images/maserati_3500_gt_restored_10_1.jpg

Lead 
Auf der Rétromobile Paris will Touring Superleggera die Besucher mit dem Veloce12 Grand Tourer und einem frisch restaurierten Maserati 3500 GT, der neben einem Scheunenfund gleichen Typs ausgestellt wird, begeistern. Wir sprachen mit Andrea Dragoni, Leiter von Touring Classic, um mehr zu erfahren.

Die Carrozzeria Touring Superleggera ist weltbekannt für den Bau einiger der atemberaubendsten Automobile der Geschichte – bekannt für wunderschönes Design, hochmoderne Aerodynamik und ausgefeilte Leichtbauweise. Was Sie jedoch vielleicht nicht wissen, ist, dass der Mailänder Karosseriebauer mit unübertroffener Liebe zum Detail auch unvergleichliche Restaurierungen durchführt. Vor seinem 100-jährigen Jubiläum im nächsten Jahr hat die berühmte Carrozzeria ihre Vergangenheit mit der makellosen Restaurierung eines Maserati 3500 GT gewürdigt. Das Auto wird auf der diesjährigen Rétromobile in Paris Seite an Seite und zum Vergleich mit einem „Scheunenfund"-3500 GT in der Spezifikation von 1961 ausgestellt; ergänzt um den Veloce12, dessen Premiere wir letztes Jahr bei The Quail unterstützt haben. Wir sprachen mit Andrea Dragoni, dem Leiter der Abteilung für klassische Autos bei Touring, um mehr über diese atemberaubende Restaurierung und die Philosophie des Unternehmens in Bezug auf die Bewahrung von Stilikonen der Vergangenheit zu erfahren.

Ehe wir uns jedoch mit der Geschichte dieser faszinierenden Restaurierung befassen, müssen wir zunächst verstehen, warum der 3500 GT sowohl für Touring als auch für Maserati ein so bahnbrechendes Modell war. „Der 3500 GT war Maseratis erstes in Serie produziertes Straßenauto. Sie hatten eine große Rennsporttradition, aber genau dieses Modell brachte Maserati in den Mainstream und wurde von Schauspielern, Rennfahrern und Unternehmern gleichermaßen bestellt", erzählt Dragoni.

Der 3500 GT war dazu auserkoren, zum Liebling einer weltweiten Elite zu werden, und das hier präsentierte, frisch restaurierte Exemplar macht da keine Ausnahme. Dragoni verrät, warum Touring dieses spezielle Modell ausgewählt hat, um seine Restaurierungs-Kompetenz zu demonstrieren: „Es ist ein Auto mit einer sehr interessanten Geschichte. Es gehörte Horace Elgin Dodge III und blieb drei Jahrzehnte lang im Besitz der Dodge-Familie. Wurde dann an seinen ältesten Sohn weitergegeben, dann an den mittleren Sohn, bevor es nach Großbritannien gelangte und schließlich nach Italien zurückkehrte. Können Sie sich vorstellen, welchen Eindruck es machte, wenn Dodge mit diesem italienischen Supersportwagen auf dem Vorstands-Parkplatz der Dodge-Zentrale auftauchte?"

Dies ist ein echter Beweis dafür, wie begehrenswert der 3500 GT in seiner Blütezeit war, auch wegen seines von den Rennsportmodellen abgeleiteten Motors und des traumhaft schaltbaren Getriebes. Natürlich trug die von Touring Superleggera entworfene Karosserie zur Attraktivität entscheidend bei, ebenso wie die Ausstattung dieses Exemplars. „Die Farbkombination ist atemberaubend, mit dem weißen Exterieur, dem blauen Leder und dem grauen Teppich ist es unbestreitbar sportlich wie elegant", kommentiert Dragoni. „Wenn Sie die Geschichte des Touring-Designs kennen, werden Sie immer Details entdecken, die die DNA von Touring ausmachen: klare und klassische Linien, puristisches Design, eine stromlinienförmige Silhouette und ein Gefühl von Leichtigkeit – sowohl in der Konstruktion als auch in der Anmutung."

Laut Dragoni war der „Dodge Maserati" bei seinem Auffinden in einem deutlich besseren Zustand als der Scheunenfund, der auf der Rétromobile neben ihm ausgestellt sein wird. Daher wollten wir unbedingt die Philosophie von Touring in Bezug auf diese Restaurierungen verstehen. „Unsere Kunden möchten die gesamte Restaurierung uns überlassen – es ist ein schlüsselfertiges Ergebnis, immer von den besten Mechanik-Spezialisten der jeweiligen Marken, an denen wir arbeiten, geliefert. Wie in diesem Fall Candini Classiche aus Modena, Experten für die Instandsetzung von Motoren. Unsere Kunden vertrauen auf unsere akribische Liebe zum Detail und unsere Wertschätzung für jedes einzelne Auto sowie unsere gründliche historische und zeitgenössische Recherche. Diese Philosophie gilt nicht nur für Touring-Modelle, sondern für jede Restaurierung, die uns begegnet, und für jede Art von Karosserie oder Technologie, ob aus Stahl oder Aluminium."

Während wir das fertige Ergebnis bewunderten, wollten wir wissen, was in diese spezielle Restaurierung eingeflossen ist. „Das Auto lief, als wir es fanden, und war in seinem Leben mindestens ein paar Mal restauriert worden", verrät Dragoni. „Es ging nicht darum, es zu erhalten, da es nicht original war. Aber wir gingen an eine regelkonforme Restaurierung bis ins kleinste Detail, wie der Emaille auf dem Emblem, dem handgewebten Wollteppich, sogar bis zum Durchmesser der Zylinderkopfschrauben. Das ist etwas, was wir bei jeder Restaurierung tun; je komplexer, desto mehr Aufmerksamkeit widmen wir solchen Dingen mit Hilfe unserer großartigen technischen Partner wie Maserati Classiche." Selbstverständlich besitzt der Dodge Maserati jetzt ein Echtheitszertifikat von Maserati Classiche, das den inhärenten Mehrwert der Restaurierung von Touring validiert und bestätigt.

Das Classiche-Zertifikat allein erzählt jedoch nicht die ganze Geschichte der Arbeit, die in die Perfektionierung des Dodge Maserati einfloss. „Die Leidenschaft, die das ganze Team in das Auto gesteckt hat, ist vielleicht nicht sofort spürbar. Aber ich kann Ihnen versichern, dass jede Restaurierung eine Liebesgeschichte ist. Das ganze Team lebt und denkt an sie, vom Karosseriebauer über den Lackierer bis hin zu mir selbst. Es gibt keine Minute, in der wir nicht über Details nachdenken, um das Auto perfekt zu machen." Diese penible Liebe zum Detail wird bei vielen der bemerkenswerten Restaurierungs-Vorzeigestücken von Touring aus der letzten Zeit sichtbar, wie beispielsweise bei Gianni Agnellis Ferrari 166 M und mehreren Ferrari 250-Modellen.

Eine besondere Herausforderung ergab sich bei der Wiederherstellung der Zierleisten des Autos, die im Laufe seines ereignisreichen Lebens verloren gegangen waren. „Die Zierleisten der Windschutzscheibe und der Heckscheibe fehlten. Sie sind schwer herzustellen, da sie groß sind und genau an die Form des Autos angepasst werden müssen", sagt Dragoni. Man muss bedenken, dass jeder 3500 GT eine handgefertigte Karosserie besaß und keine zwei genau gleich sind. Hier kommt Tourings Einsatz modernster Technologie ins Spiel, wie Dragoni beschreibt: „Wir verwenden einen Mix aus modernen und ursprünglichen Techniken. Wenn wir ein Karosserieblech in Form hämmern müssen, verwenden wir die Originalwerkzeuge von damals. Manchmal ist moderne Technologie zur Unterstützung erforderlich – wie 3D-Scans und 3D-Druck. Dabei geht es nicht darum, 3D-gedruckte Teile am Auto anzubringen, sondern eine korrekte Referenz zu erhalten, um ein sehr seltenes Teil nachbauen zu können, weil es schwer zu beschaffen ist."

Projekte wie diese sind für Touring wichtiger denn je, vor allem jetzt, da das 100-jährige Jubiläum vor der Tür steht, wie Andrea Dragoni betont: „Wir möchten demonstrieren, wie vielfältig wir als Unternehmen in Bezug auf unsere operativen Abteilungen sind. Wir führen Industrielackierungen für Rolls-Royce und Bugatti durch, aber auch Restaurierungen und Karosseriebauarbeiten." Tatsächlich kommen nicht nur Touring-Modelle in Frage – das Team hat kürzlich die Restaurierung des einzigen noch existierenden gelben BMW 507 abgeschlossen!

Wenn Sie den Dodge Maserati und den Veloce12 live sehen möchten, sollten Sie vom 5. bis 9. Februar unbedingt zum Stand K-068 der Rétromobile in Halle 1 kommen. Dort finden Sie auch den 3500 GT aus „der Scheune", der darauf wartet, ebenfalls von Touring neu aufgebaut zu werden. Wenn Sie diesem vernachlässigten Maserati ein neues Zuhause geben wollen und Tourings beispiellosen Restaurierungs-Prozess aus erster Hand erleben möchten, zögern Sie nicht, Kontakt mit dem Team aufzunehmen.

 

Galerie 
Homepage Image Portrait 

×