Christophe Duchesne unternahm mit seinem Mercedes SL einen 16000 KM langen Can-Am-Road-Trip nach Pebble Beach

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Denken Sie an ihre Bucket Lists der Roadtrips, verbunden mit atemberaubenden Ausblicken und unvergesslichen Erlebnissen – und multiplizieren alles mal Vier. Genau das hat Christope Duchesne getan, und sich mit seinem 250.000 Kilometer gelaufenen Mercedes 380 SL R107 auf den Weg gemacht!

Ein Roadtrip entlang der amerikanischen Westküste Amerikas ist für viele ein Traum, den sie nur einmal im Leben erleben. Die schrulligen Charaktere entlang des Weges, die gelegentliche Begegnung mit einem Polizisten und genug 7-Eleven-Snacks für eine ganze Woche – und das alles verbunden mit lebenslangen Erinnerungen und Geschichten, die man noch seinen Enkeln erzählen kann. So stellen wir Europäer uns solche Roadtrips vor, aber für den Automobildesigner und Social-Media-Manager von BorromeodeSilva sowie Chef-Vibe-Inspektor von Tutto BeneChristophe Duchesne, begann sein Westküsten-Abenteuer weder in Seattle oder San Francisco, sondern in den grünen Vororten seiner Heimatstadt Edmonton in Kanada. 

Christophes Mission war klar umrissen: Er wollte mit seinem aus Familienbesitz stammenden Mercedes-Benz 380 SL aus der Baureihe R107 von Edmonton aus zunächst so weit wie möglich nach Norden in Richtung The Arctic Ocean fahren. Um dann umzudrehen, um die Westküste bis zu den sonnenverwöhnten Fairways des Pebble Beach Country Club zu erkunden und dann eine Woche lang die Monterey Car Week in Angriff zu nehmen. Die 16.000 Kilometer lange Strecke würde sich besser für einen Hochgeschwindigkeits-Zug mit Schlafkabine oder einen Privatjet anbieten, aber für Christophe gehören solche Reisen zum Spaß dazu. Und er hat sie schon so oft gemacht, dass er die zehn besten Zwischenstopps mit Leichtigkeit aufzählen kann. 

Also machte er sich auf die Reise: beladen mit Originalwerkzeug von Mercedes-Benz, einer treuen 35-mm-Kamera aus den Achtziger-Jahren und einigen Terminen in Kalifornien im Kalender. Der 380 SL war bereit für ein paar weitere tausend Kilometer, die zu der bereits beeindruckenden, vom Kilometerzähler angezeigten Laufleistung von 250.000 km hinzukommen würden. Trotz seiner früheren Ausflüge in den Westen durch Kanadas weite Landschaft mit ihren ständig wechselnden Gebirgspässen und menschenleeren Freeways wollte Christophe unbedingt noch weiter nach Norden in Richtung Alaska fahren, bevor er von Vancouver kommend die Grenze zur USA überqueren und über Seattle weiter gen Süden fahren würde. Der 3,8-Liter-V8 schnurrte vor sich hin und bot Christophe ein temperamentvolles Fahrerlebnis, das den Reiz eines Sportwagens mit dem Komfort und Luxus verband, für den Mercedes-Benz bekannt ist.

The Arctic Ocean war für Christophe und das Cabrio mit dem Dreizack-Stern zum Greifen nah, aber die unerschütterliche Zuverlässigkeit des Merc zeigte erste Anzeichen von Schwäche. Während ein Großteil der von Christophe ausgewählten Strecken der lehnsessel-artigen Federung des SL voll entgegenkam, stellte sich auf einigen Schotterstraßen ein Problem mit dem Auspuff ein, das Christophe schnell beheben musste. Da er eng mit dem renommierten Designunternehmen Borromeo de Silva zusammenarbeitet, warteten seine Freunde, Kollegen und die Event-Organisatoren bereits sehnsüchtig auf seine Ankunft in Kalifornien. Daher kam eine Verspätung nicht in Frage. Da der Auspuff des SL keine Anzeichen zeigte, sich selbst zu reparieren, gelang es Christophe, ihn am Straßenrand mit Kabelbindern zu befestigen, und er konnte seine Suche fortsetzen, jetzt tief im Permafrostgebiet zwischen der Ogilvie- und Richardson-Bergkette.

 

Was man an dieser Stelle unbedingt betonen sollte: Christophe unternahm diesen gewaltigen Roadtrip ohne einen aufgemotzten Ford Bronco im Schlepptau oder eine Support-Crew, die einspringt, wenn es hart auf hart kommt. Er reiste mit einem Minimum an Werkzeug, Ersatzteilen und gerade genügend Klamotten, um etwa eine Woche über die Runden zu kommen. Während tagsüber die Sonne schien und das MB-Tex-Leder des SL das Vitamin D aufsaugte, sanken die Temperaturen in der Nacht so stark, dass Christophe gezwungen war, sich in seine dickste Winterkleidung zu hüllen. 

The Artctic Circle war das nächste Ziel, das der SL ansteuerte, als das Unheil seinen Lauf nahm. Die langhubige Aufhängung des R107 hatte den Geist aufgegeben, und Christophe musste feststellen, dass der Schaden am hinteren Fahrwerk immer größer wurde, je weiter er fuhr. Da er den Schaden „on the road" nicht selbst reparieren konnte, suchte er Rettung in einer abgelegenen Werkstatt. Wo Christophe zu seinem Erstaunen feststellte, dass der Besitzer einen auf seine Restaurierung wartenden MGB Roadster besaß. Das unwahrscheinlichste aller Autos, auf das man in dieser großen automobilen Leere treffen konnte.

Mit einer provisorischen Reparaturlösung, die aber keineswegs den Zustand herstellen konnte wie am Tag, an dem der Wagen das Mercedes-Werk verließ, hatten Christophe und der 380SL einiges aufzuholen. Unvorhergesehene Pannen und Stopps hatten dazu geführt, dass er hinter dem Zeitplan zurücklag. Und obwohl er die mit Spannung erwartete ISSIMI-Party während der Car Week verpasste, fuhr Christophe mit dem Gefühl in Monterey ein, als hätte er die Mille Miglia gewonnen. Er genoss alle Anblicke, Geräusche und Gerüche, die Monterey in dieser unvergesslichen Woche des Autohimmels zu bieten hatte – einschließlich der Vorstellung von BorromeodeSilvas Eccentrica-Restomod in The Quail, eines Besuchs in der Boxengasse von Laguna Seca und eines Spaziergangs über den Rasen beim Pebble Beach Concours. Unterm Strich hatte Christophe die Distanz der Miglia Miglia während seiner Tour viermal absolviert – um die gleiche Strecke nur wenige Tage später wieder zurück nach Kanada fahren zu müssen. 

Auf der langen und kurvenreichen Heimreise wurde der SL gepflegt, wobei das Problem mit der Aufhängung glücklicherweise in Oregon behoben wurde und er mechanisch wieder voll einsatzfähig war. war. Christophe hat regelmäßig Zeit hinter dem Steuer einiger der coolsten Autos der Welt verbracht, von Nardones umgebautem 928 bis zu Benedict Radcliffe's space-framed beach buggy mit Gitterrohr-Rahmen. Aber nach Hunderten von Stunden hinter dem Steuer dieses R107 fühlt er sich in ihm einfach am wohlsten. 

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